Berufsbild

Ausbildung zum Fleischer/in und Fachverkäufer/in

Wer sich heute entschließt, eine Ausbildung als Fleischer/in oder Fleischerei-Fachverkäufer/in zu beginnen, entscheidet sich für einen gleichermaßen modernen wie traditionellen Ernährungsberuf in einem der bedeutendsten und personalstärksten Handwerkszweige.

Vielfältige Beschäftigungs- sowie Aufstiegsmöglichkeiten, eine gute Bezahlung bereits in der Lehre und ein sicherer Arbeitsplatz im Handwerk kennzeichnen die Zukunftsperspektiven.

Weitere Infos zur Ausbildung

Im Fleischerhandwerk hast Du es in der Hand!

Allerdings: Auf das richtige Händchen kommt es an. Handwerk hat goldenen Boden, heißt es und "Gegessen wird immer" - wer also clever ist, macht sich bei der Berufswahl darauf schnell einen Reim: "Irgendwas mit Ernährung ..." Und wer sich mit wachen Augen umschaut, die oder der entscheidet sich für eine Ausbildung im Fleischerhandwerk.

Denn längst hat sich dieser traditionsreiche Berufszweig zu einem modernen Dienstleistungsgewerbe mit starker Hightech-Komponente gemausert, in dem sich alles um Genuss und Qualität dreht.

Im Mittelpunkt der Aufgaben eines Fleischer-Fachgeschäfts stehen, neben der Beratung der Kunden, Auswahl und Beschaffung des "Rohmaterials" aus gesicherter, kontrollierter Herkunft sowie die anschließende Veredelung. Das reicht von der Herstellung traditioneller Fleisch- und Wurstspezialitäten bis hin zur Entwicklung und Zubereitung neuer kulinarischer Ideen für private Partys, Empfänge oder andere große Veranstaltungen.

Fleischer bzw. Fleischerin und Fleischereifachverkäufer bzw. -fachverkäuferin; beide Ausbildungswege bieten eine solide Basis für eine wirtschaftlich gesicherte Existenz. Mit Engagement und Kreativität hat man es dabei selbst in der Hand, den eigenen Laden nicht nur zu einem Geheimtipp, sondern zu einer festen Größe in der kulinarischen Szene zu machen.

Die Ausbildung zum Fleischer, zur Fleischerin - Erst das Grund- dann das Fachwissen

Während das erste Lehrjahr der beruflichen Grundbildung dient, stehen im zweiten und dritten Jahr die fachlichen Komponenten einschließlich der Spezialisierung in den letzten sechs Monaten im Vordergrund.

In der Ausbildungsordnung sind die zu lernenden Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen des "Ausbildungsberufsbildes" festgelegt. Dies sind einerseits die traditionellen Kernkompetenzen des Fleischers, zusätzlich sind aber Lehrinhalte hinzugekommen, die sich an den veränderten Angeboten und Dienstleistungen eines modernen Fleischer-Fachgeschäfts orientieren.

Sie umfassen für alle Auszubildenden:

  1. Berufsbildungs-, Arbeits- und Tarifrecht,
  2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
  3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
  4. Umweltschutz,
  5. Umgehen mit Informations- und Kommunikationstechnik,
  6. Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team,
  7. Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen,
  8. Umsetzen von lebensmittelrechtlichen Vorschriften,
  9. Handhaben von Anlagen, Maschinen und Geräten,
  10. Kontrollieren und Lagern,
  11. Kundenorientierung, Beurteilen,
  12. Zerlegen und Herrichten von Schlachttierkörpern und -teilen,
  13. Herstellen von Koch-, Brüh- und Rohwurst,
  14. Herstellen von Pökelware,
  15. Herstellen von Hackfleisch, Verpacken sowie das
  16. Herstellen von küchenfertigen Erzeugnissen.

Zusätzlich stehen dem Auszubildenden sechs Wahlqualifikationsbausteine zur Auswahl, aus denen er zwei belegen muss. Dies ermöglicht noch mehr Praxisbezug und eine noch zielgerichtetere Ausbildung als bisher.

  1. Schlachten,
  2. Herstellen besonderer Fleisch- und Wurstwaren,
  3. Herstellen von Gerichten,
  4. Veranstaltungsservice,
  5. Kundenberatung und Verkauf,
  6. Verpacken von Produkten

Die Ausbildung zum Fleischereifachverkäufer, zur Fleischereifachverkäuferin  - Von Berufsbildung bis Umgang mit Waren

Wie bei der Fleischerlehre dient auch bei Ausbildung zum/zur Fleischerei-Fachverkäufer/in das erste Lehrjahr als "berufsfeldbreite" Grundbildung.

Die Inhalte der gesamten Lehre sind in der Ausbildungsverordnung verankert:

  1. Berufsbildung
  2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  3. Arbeits- und Tarifrecht, Arbeitsschutz
  4. Unfallverhütung, Umweltschutz und rationelle Energieverwendung
  5. Ausführen von Hygienemaßnahmen
  6. Anwenden lebensmittel- und gewerberechtlicher Vorschriften
  7. Bedienen und Pflegen von Arbeitsgeräten, Maschinen und Anlagen im Verkaufsbereich
  8. Lagern und Kontrollieren von Waren
  9. Umgang mit Kunden
  10. Präsentieren von Waren und Dekorieren
  11. Werbung und Verkaufsförderung
  12. Warenangebote, Preisbildung und Auszeichnung
  13. Beraten und Bedienen von Kunden
  14. Verpacken und Ausliefern von Waren
  15. Geld- und Geschäftsverkehr
  16. Umgang mit Waren

 

Junge Auszubildende in den Berufen Fleischer/in und Fleischerei-Fachverkäufer/in haben so noch mehr Möglichkeiten, ihre Lerninhalte auf den späteren Berufsalltag zuzuschneiden.

In beiden Fällen ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Erwartet werden allerdings gute schulische Leistungen besonders in den Fächern Deutsch und Rechnen.

Die Lehre erfolgt nach dem dualen Prinzip, d.h. neben der Arbeit im Betrieb besucht der oder die Auszubildende die Berufsschule. Bei den Fleischerlehrlingen kommt noch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung hinzu.

Die Lehrzeit zum/zur Fleischer/in bzw. zum/zur Fleischerei-Fachverkäufer/in beträgt in der Regel drei Jahre. Unter bestimmten Umständen - z. B. bei überdurchschnittlichen Leistungen, bei einem Abschluss an einer Real- oder einer Berufsfachschule oder an einem Gymnasium - kann sie auf zwei Jahre verkürzt werden. Am Ende des zweiten Lehrjahres muss eine Zwischenprüfung absolviert werden.

Nach dem dritten Lehrjahr folgt in beiden Berufen dann die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil zusammengesetzte Abschlussprüfung.

Mit dem Bestehen der Abschlussprüfung ist die Lehrzeit beendet. Aus der / dem Auszubildenden ist - je nachdem - ein(e) Fleischergeselle oder Gesellin bzw. ein(e) Fleischerei-Fachverkäufer/in geworden.